Meine Abwesenheit in der Arbeitswelt ist gefühlt eine Ewigkeit her, und doch ist sie bis jetzt so schnell vergangen wie ein Wimpernschlag.

Zwar zeichnet sich noch kein Zurückkommen ab, jedoch schimmert ein anderer Lichtblick durch die dunklen Wolken am Himmel. Es wird ein psychologischer Therapieplatz frei. Gott sei Dank sogar deutlich früher als angekündigt.

 

Von den Sitzungen erwarte ich viel, merke aber nicht was für eine dicke Decke über mir hängt.

Wie denn auch, ich bin völlig betäubt. Jedes Mal wenn ich den Eindruck habe, dass sich etwas nach vorne bewegt, geht es wieder zwei Schritte zurück. Trotzdem bin ich nicht mehr an dem selben Punkt wie vor ein paar Wochen.

Ab einer bestimmten Anzahl an Krankheitstagen hat der Arbeitgeber das Recht, eine Lohnkürzung vorzunehmen. Damit kommt auch gleich eine weitere Sorge zu dieser ganzen Misere dazu. Und zwar die Sorge um das Geld. Die Unsicherheit klammert sich an meine Arme. Erneut fühle ich mich in meinen Sorgen völlig verloren.

 

Wie soll denn alles weitergehen?

Wird das Geld reichen?

Werde ich meine Arbeit behalten können?

Wie lange wird sich dies hinziehen?

 

Und während ich auf den Sturm um mich herum fixiert bin, erinnere ich mich daran, dass ich schon mal an einem ähnlichen Punkt war. Ich hatte praktisch alles Materielle verloren, keine finanzielle Sicherheit, nur Menschen die mir zur Seite standen. Das war eine Zeit, in der mein Vertrauen und mein Glaube auf eine harte Probe gestellt wurde.
Heute, Jahre später wird mein Vertrauen und mein Glaube erneut auf die Probe gestellt. Diesmal jedoch auf einem höheren Level.

 

Man kann sich dies wie bei einem Video Spiel vorstellen. Hast du dieses Level erfolgreich bestanden, kommt das nächst höhere zu meistern.

In der virtuellen Welt wie auch in der realen Welt birgt jedes Level grössere Herausforderung als das davor. Es ist schwieriger und um das aktuelle zu schaffen, muss man auf die im vorherigen Level erlernten Fähigkeiten zurückgreifen.

In all meinen Zweifeln und Sorgen meldet sich eine liebevolle Stimme:

- Denkst du wirklich, dass ich diese Situation zugelassen habe, ohne dich sicher zu versorgen? Du bist nicht ohne Grund in dieser Situation.

- Ja, das stimmt eigentlich.

- Hast du jemals hungern müssen?

- Ehm, nein.

- Na siehst du.

- Ja, Yahweh Yireh. Du bist der Gott der Versorgt.

Ein paar Wochen nach der Diagnose Burn Out, wird eine schrittweise Annäherung in die Arbeitswelt gewagt. Ich soll mit einem tiefen Pensum von 20% beginnen.

Ich fühle mich völlig überfordert, mich bereits jetzt schon mit diesem Gedanken auseinanderzusetzen. Dennoch gebe ich mich hinein und merke wie der Sturm um mich herum weiterhin tobt.

Ich möchte nach vorne gehen und diesen kräftezehrenden Teil hinter mir lassen.

So nehme ich meine gesamte Kraft zusammen und stelle mich dieser Herausforderung. Schritt für Schritt kämpfe ich mich vor.

Die Unsicherheit schleicht in verschiedenen Bereichen mit.

Auf diesem Level ist sie wohl mein Gegner, den ich noch nicht zu bezwingen weiss.

 

Aber ich gebe nicht auf! Denn ich weiss: „...: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach seinem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat.

Römer 8, 28 - HFA

 

Auch wenn ich jetzt noch völlig im Dunkeln bin und wirklich noch nicht weiss, was an meiner Situation gut sein soll, halte ich an seinem Versprechen fest. Er lässt mich nie im Stich!